Seit Dienstagabend stehen alle Verbandspokal-Endspiele fest. Die Pokalsieger qualifizieren sich für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2025/26.
Alle 21 Landesverbände des DFB tragen ihren eigenen Pokalwettbewerb aus, an dem Mannschaften von der 3. Liga abwärts teilnehmen können. Der Fußballverband Niedersachsen hat sogar zwei Pokale – einen für die „Profis“ aus 3. Liga und Regionalliga, einen für die Oberligisten und Bezirkspokalsieger. Beide Pokalsieger qualifizieren sich für den DFB-Pokal. Alle Ergebnisse und Teilnehmerfelder der Wettbewerbe findet ihr in unserem Verbandspokalguide.
Wer erfüllt sich den Traum vom DFB-Pokal?
Für die Drittligisten ist die Teilnahme am Verbandspokal mehr Pflicht als Kür. In den zahlreichen Runden gegen unterklassigen Teams gibt es nichts zu gewinnen – im Falle einer Niederlage jedoch vieles zu verlieren. Für die Underdogs hingegen ist der Verbandspokal die Chance auf überregionale Reichweite und im Falle des Pokalsiegs sogar die Erfüllung des Traums, einmal am DFB-Pokal teilzunehmen. Beim Blick auf die Finalduelle in den diesjährigen Verbandspokalen zeigt sich diese Ambivalenz deutlich. In einigen Finals duellieren sich ausschließlich Profi-Teams, in anderen stehen sich zwei Amateurvereine gegenüber. Und manch ein Finale scheint aufgrund der Schere zwischen den Finalisten auf dem Papier schon vor dem Anpfiff entschieden zu sein.
In diesen Ligen spielen die 44 Finalisten in der Saison 2024/25:
| LIGA | FINALISTEN |
|---|---|
| 3. Liga | 10 |
| 4. Liga | 14 |
| 5. Liga | 13 |
| 6. Liga | 7 |
Derby am Niederrhein
Traumfinale im Niederrheinpokal! Drittliga-Aufsteiger MSV Duisburg empfängt vor ausverkauftem Haus den Drittligisten Rot-Weiss Essen. In der kommenden Saison treffen beide wieder in der 3. Liga aufeinander. 2017 trafen Duisburg und Essen schon einmal im Finale des Niederrheinpokals aufeinander. Damals setzte sich der MSV mit 2:0 in Essen durch – bis heute der letzte Triumph der Meidericher. RWE könnte zum dritten Mal in Folge und zum 13. Mal insgesamt den Niederrheinpokal gewinnen.
MSV Duisburg |  |  | Rot-Weiss Essen | |
Zukünftiges Drittligaduell in Sachsen?
Dort, wo Erzgebirge Aue spielt, will der 1. FC Lokomotive Leipzig hin. Die Loksche steht zwei Spieltage vor Saisonende auf Platz 1 der Regionalliga Nordost. Wenn die Blau-Gelben den Platz an der Sonne verteidigen, spielen sie in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga gegen den TSV Havelse. Erzgebirge Aue wartet seit 2016 auf den Pokalsieg, Lok triumphierte letztmals 2023.
Lok Leipzig |  |  | Erzgebirge Aue | |
Drittliga-Duell am Mittelrhein
Zum achten Mal in Folge ist mindestens einer der beiden diesjährigen Finalisten am Endspiel um den Verbandspokal beteiligt. Titelverteidiger ist Alemannia Aachen, zuvor siegte Viktoria Köln drei Mal in Folge. 2018 und 2021 standen sich beide im Finale gegenüber, beide Male hatte die Viktoria das bessere Ende für sich. Die Partie findet im Sportpark Höhenberg, der Heimspielstätte von Viktoria Köln, statt.
Alemannia Aachen |  |  | Viktoria Köln | |
Vier aus Fünf für Illertissen
Der FV Illertissen steht zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren im Bayerischen Pokalfinale. Zwei Mal gewannen die Pokalspezialisten aus Mittelschwaben den Titel und durften anschließend im DFB-Pokal mitspielen. Die SpVgg Unterhaching erlebt eine Saison zum Vergessen und steht seit einigen Wochen als Absteiger aus der 3. Liga fest. Im Finale stand Unterhaching zuletzt 2016. Der letzte Pokal-Triumph datiert aus dem Jahr 2012.
FV Illertissen |  |  | SpVgg Unterhaching | |
David gegen Goliath in Mecklenburg-Vorpommern
Fünf Jahre nach dem letzten Pokalsieg will sich Hansa Rostock wieder die Krone aufsetzen. Gegen den SV Pastow, der zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Pokalfinale steht, ist die Kogge haushoher Favorit. Pastow spielt in der sechstklassigen Verbandsliga und damit drei Spielklassen unter dem FC Hansa Rostock. Möglicherweise spielen in der kommenden Saison beide im DFB-Pokal. Sollte Rostock die Drittligasaison unter den Top 4 beenden, würden sie sich über die Liga qualifizieren und der Startplatz Mecklenburg-Vorpommerns an den SV Pastow gehen.
SV Pastow |  |  | Hansa Rostock | |
Debütantenball in Brandenburg
Der Fußball-Landesverband Brandenburg wird auf jeden Fall einen Debütanten für die DFB-Pokal-Saison 2025/26 entsenden. Der VfB Krieschow stand 2022 zwar im Finale, scheiterte dort aber an Rekordpokalsieger Energie Cottbus. Für den RSV Eintracht ist der Finaleinzug bereits historisch. Beide spielen in der NOFV-Oberliga Nord und sind dort Tabellennachbarn. Die Zuschauer dürfen sich auf ein spannendes Finale freuen – historisch wird es für einen von beiden auf jeden Fall.
RSV Eintracht |  |  | VfB Krieschow | |
Kassel hofft auf ersten Triumph seit 10 Jahren
Nach dem Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest richten sich die Blicke bei Hessen Kassel auf das Verbandspokalfinale gegen den SV Wehen Wiesbaden. Erstmals seit 2018 steht der KSV wieder im Finale des Hessenpokals – damals setzte es eine 0:2-Niederlage. Den letzten Titel feierten die Kasseler 2015. Bei Finalgegner Wehen Wiesbaden ist der letzte Pokaltriumph etwas kürzer her. Der SVWW gewann 2021 den Verbandspokal in Hessen.
SV Wehen Wiesbaden |  |  | KSV Hessen Kassel | |
Nach neun Jahren wieder ein neuer Pokalsieger im Saarland
Seit 2017 triumphierten im Saarlandpokal entweder die SV Elversberg oder der 1. FC Saarbrücken. Der FC 08 Homburg gewann zuletzt 2016 das Finale im Verbandspokal. In diesem Jahr ist Homburg der klare Favorit im Finale gegen den FC Palatia Limbach. Der Sechstligist steht zum ersten Mal im Finale und könnte zum ersten Mal in den DFB-Pokal einziehen.
FC Palatia Limbach |  |  | FC 08 Homburg | |
Ein kleiner Lichtblick für Sandhausen?
Eine Saison zum Vergessen legte der SV Sandhausen hin. Die Sandhäuser waren nach 14 Spieltagen Tabellenführer der 3. Liga. 28 Spieltage später steht der SVS als Absteiger in die Regionalliga fest. Im Badischen Pokal lief die Saison allerdings nach Plan. Als Titelverteidiger und Rekordpokalsieger könnte die Saison mit dem DFB-Pokal-Einzug ein versöhnliches Ende finden. Im Endspiel wartet der GU-Türkische SV Pforzheim aus der sechstklassigen Verbandsliga. Für den Verein aus der Goldstadt ist der Finaleinzug eine Premiere.
GU-Türkischer SV Pforzheim |  |  | SV Sandhausen | |
Oberliga-Duell in Württemberg
Die SG Sonnenhof Großaspach feierte am Wochenende die Rückkehr in die Regionalliga Südwest. Im Finale des Württembergischen Pokals trifft die SGS auf Liga-Konkurrent und Verfolger TSG Balingen. Die Balinger sind auf bestem Wege, sich für die Aufstiegsrelegation zur Regionalliga Südwest zu qualifizieren. Am 14. Mai treffen beide zur Generalprobe in der Liga aufeinander. Zehn Tage später geht es dann um den Pokalsieg und den Einzug in den DFB-Pokal.
TSG Balingen |  |  | SG Sonnenhof Großaspach | |
Halle auf Triple-Kurs
Seit 2006 hieß der Sieger des Sachsen-Anhalt-Pokals entweder 1. FC Magdeburg oder Hallescher FC. Zuletzt holte sich der HFC zwei Mal in Folge den Titel und geht auch in diesem Jahr als Favorit ins Finale. Dort möchte der 1. FC Lok Stendal für die Pokalüberraschung sorgen und erstmals den Sachsen-Anhalt-Pokal gewinnen. Für Stendal, das in der sechstklassigen Verbandsliga spielt, wäre es die Rückkehr auf die DFB-Pokal-Bühne nach sieben Jahren.
1. FC Lok Stendal |  |  | Hallescher FC | |
Schott Mainz auf Quadrupel-Jagd
Im Südwestdeutschen Pokal hat sich zuletzt Routine eingeschlichen. Schott Mainz gewann die letzten drei Ausgaben allesamt und steht auch in dieser Saison wieder im Finale. Dort kommt es zur Neuauflage des Endspiels von 2022 gegen den FK Pirmasens. Die Fans des FKP haben an dieses Spiel schlechte Erinnerungen. Schott gewann das Finale mit 3:0 und feierte erstmals den Sieg im Südwestdeutschen Verbandspokal. Auch damals wurde die Partie in Weingarten ausgetragen.
FK Pirmasens |  |  | TSV Schott Mainz | |
Baut Niedersachsens Rekordpokalsieger seine Führung aus?
Fünf Mal gewann der VfL Osnabrück den Niedersachsenpokal und ist damit Rekordpokalsieger. Im Finale der diesjährigen Ausgabe des Profi-Pokals, an dem nur Dritt- und Regionalligisten teilnehmen, treffen die Lila-Weißen auf den TuS Blau-Weiß Lohne. Lohne stand bereits in der Vorsaison im Finale, zog dort aber gegen den SV Meppen den Kürzeren.
VfL Osnabrück |  |  | Blau-Weiß Lohne | |
Alle Auggen auf Südbaden
Eine kleine Gemeinde im Markgräfler Land hofft auf den großen Coup und den erstmaligen DFB-Pokal-Einzug. Im Finale des Südbadischen Pokals trifft der Verbandsligist FC Auggen im Freiburger Dreisamstadion auf den Bahlinger SC. Der zwei Klassen höher spielende Regionalligist gewann zuletzt 2015 den Pokal. Damals schlugen die Bahlinger den Freiburger FC mit 3:0.
Bahlinger SC |  |  | FC Auggen | |
Liga-Duell in Niedersachsen
Im Amateur-Strang des Niedersachsenpokals stehen sich zwei Ligakonkurrenten gegenüber. Atlas Delmenhorst steht zum dritten Mal in Folge im Finale und möchte nach 2019 wieder den Verbandspokal gewinnen. Gegner Schwarz-Weiß Rehden gewann 2022 den Niedersachsenpokal. In der Oberliga Niedersachsen spielten beide oben mit. Kurz vor Saisonende macht sich vor allem Delmenhorst noch Hoffnung auf den Aufstieg in die Regionalliga.
BSV SW Rehden |  |  | SV Atlas Delmenhorst | |
Aller guten Dinge sind fünf für Meuselwitz?
Die letzten vier Finalspiele des ZFC Meuselwitz im Thüringenpokal gingen verloren – 2012, 2015, 2022 und 2024. Gegner bei allen vier Endspielen war der FC Carl Zeiss Jena. Nach fünf Pokalsiegen in Folge schieden die Jenaer dieses Mal bereits im Halbfinale aus – gegen Meuselwitz. Stattdessen hat es der FC An der Fahner Höhe ins Finale geschafft und könnte zum ersten Mal den Thüringenpokal gewinnen.
FC An der Fahner Höhe |  |  | ZFC Meuselwitz | |
Regionalliga gegen Oberliga in Hamburg
Mit Eintracht Norderstedt und dem USC Paloma stehen zwei Vereine im Finale des Hamburger Pokals, die wissen, wie sich ein Titelgewinn anfühlt. Norderstedt holte insgesamt fünf Mal den Titel, zuletzt 2020. Paloma war bislang zwei Mal erfolgreich – 2002 und 2014. Nach drei Jahren, in denen jeweils der FC Teutonia 05 den Pokal gewann, sucht Hamburg nach seinem neuen Regenten.
FC Eintracht Norderstedt |  |  | USC Paloma | |
Pokal-Double für Bielefeld?
Es könnte der Sommer des DSC Arminia Bielefeld werden. Sowohl der Meistertitel in der 3. Liga, als auch die beiden Pokalsiege im DFB-Pokal und im Westfalenpokal sind möglich. Im Westfalenpokal werden die Sportfreunde Lotte etwas dagegen haben. Der ehemalige Drittligist gewann 2015 zum ersten und bislang einzigen Mal den Verbandspokal. Für den DFB-Pokal sind beide bereits qualifiziert.
Arminia Bielefeld |  |  | Sportfreunde Lotte | |
Premiere in der Bundeshauptstadt?
Zum ersten Mal steht der BSV Eintracht Mahlsdorf im Finale des Berliner Pokals. Dort trifft der Oberligist, der auch noch Chancen auf den Aufstieg in die Regionalliga Nordost hat, auf den BFC Dynamo. Der BFC gewann zuletzt 2021 den Berliner Pokal und könnte zum insgesamt achten Mal in den DFB-Pokal einziehen.
BSV Eintracht Mahlsdorf |  |  | BFC Dynamo | |
Liga-Duell im Rheinland
Mit dem FC Rot-Weiß Koblenz und dem FV Engers stehen zwei bekannte Gesichter im diesjährigen Finale des Rheinlandpokals – die Sieger der Jahre 2022 und 2023 treffen aufeinander. Beide kennen sich aus dem Alltag in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gut, wo sie derzeit sogar Tabellennachbarn sind. Beste Voraussetzungen für ein spannendes Finale.
FC Rot-Weiß Koblenz |  |  | FV Engers | |
Lübeck klarer Favorit in Schleswig-Holstein
Als klarer Favorit geht der 17-malige Sieger des Verbandspokals Schleswig-Holstein ins diesjährige Finale. Dort trifft der VfB Lübeck auf den zwei Klassen tiefer spielenden Landesligisten Kaltenkirchener TS. Der Underdog schaltete auf dem Weg ins Finale mit dem SC Weiche Flensburg einen Ligakonkurrenten des VfB Lübeck aus. Gute Voraussetzungen für eine Pokalüberraschung?
VfB Lübeck |  |  | Kaltenkirchener TS | |
Neuauflage des Vorjahresfinals in Bremen
Mit 3:0 setzte sich der Bremer SV in der Vorsaison im Finale des Bremer Pokals gegen den SV Hemelingen durch und sicherte sich damit zum 10. Mal den Titel. Am 24. Mai erhält der SV Hemelingen die Chance auf die Revanche. Als Meister der Bremen-Liga reist der Verein aus dem gleichnamigen Bremer Stadtteil mit Rückenwind ins Endspiel um den Verbandspokal.
SV Hemelingen |  |  | Bremer SV | |
Autor: Moritz Schneider
Quelle: Die falsche 9
