Seit der Sensationsmeisterschaft des VfL Wolfsburg 2009 gelang es keiner anderen Mannschaft außer Borussia Dortmund, den FC Bayern im Kampf um die Meisterschaft zu schlagen. Vor allem in der Ära Klopp gelang es dem BVB über kurze Zeit die Vorherrschaft im deutschen Fußball zu übernehmen. Mittlerweile warten die Dortmunder jedoch schon sieben Jahre auf die nächste Meisterschaft. Nach den teils zähen letzten Jahren wurde das Niveau im Kader auf ein neues Level gehoben. Das Ziel Meisterschaft wird wieder offen kommuniziert. Erleben wir nach sieben Jahren FC Bayern in Folge wieder einen anderen deutschen Meister?
Die letzte Saison
Für die einen war der BVB bereits vor der letzten Saison ernsthafter Widersacher für den FC Bayern. Für viele war der Kader nach der durchwachsenen Saison im Vorjahr schlicht zu schwierig einzuschätzen. Umso beeindruckender war es dann zu sehen, wie schnell der neue Trainer Lucien Favre eine konkurrenzfähige Truppe formte. Nach 20 Spieltagen hatten die Schwarz-Gelben sieben Punkte Vorsprung auf den FC Bayern. Plötzlich war die Meisterschale greifbar. Und das scheint die Mannschaft in irgendeiner Weise berührt zu haben. Innerhalb von vier Spieltagen war der Vorsprung verspielt, einen Spieltag später war die Tabellenführung dahin. Am Ende fehlten in einer starken Saison gerade einmal zwei Punkte auf den FC Bayern.
Offensive Aufrüstung
Über 120 Millionen Euro hat Borussia Dortmund in diesem Sommer bereits ausgegeben. Vor allem für die Offensive wurde bei der Bundesliga-Konkurrenz gewildert. Von Bayer Leverkusen kommt der hochveranlagte deutsche Nationalspieler Julian Brandt. Bei Borussia Mönchengladbach wurden die Verantwortlichen in Thorgan Hazard fündig. Gemeinsam mit dem fest verpflichteten Paco Alcácer und dem Inventar der vergangenen Saison ist der Kader quantitativ und qualitativ hochkarätig besetzt. Den Gerüchte zufolge ist der BVB außerdem noch an der Verpflichtung eines zusätzlichen Mittelstürmers interessiert. Bis Anfang September bleibt noch Zeit, einen Kandidaten auszuwählen und zu verpflichten.
Auch in der Defensive wurde der Kader verstärkt. Alles überstrahlt die Rückholaktion von Mats Hummels. Der Transfer ist in erster Linie ein emotionaler Gewinn für den BVB und ist in gewisser Weise auch als kleiner Sieg gegenüber dem Rivalen aus München zu werten. Ohne Frage ist die Rückkehr von Hummels aufgrund seiner Erfahrung aber auch sportlich ein Zugewinn für die junge Mannschaft. Zwar haben daraufhin Abdou Diallo und Ömer Toprak den Verein verlassen, mit Manuel Akanji, Dan-Axel Zagadou und dem jungen Leonardo Balerdi stehen aber genügend Innenverteidiger im Kader. Mit Nico Schulz wurde zudem der aktuelle Linksverteidiger der Nationalmannschaft verpflichtet. Er soll die neue Konstante auf der oft anfälligen Position hinten links werden.
Was sagen die Wettanbieter?
Der BVB geht offen mit seinem Ziel Meisterschaft um. Und auch die Wettanbieter sehen den BVB als einzigen ernsthaften Konkurrenten für die Bayern. Wenn die Meisterschaft im nächsten Mai am Borsigplatz gefeiert wird, zahlen die Wettbüros 45€ nach vorheriger Einzahlung von 10€ aus. Die Qualifikation für die Champions League setzen die Wettanbieter als obligatorisch voraus. Sollte wirklich alles schieflaufen und der BVB sensationell den Gang in die 2. Liga antreten müssen, winkt ein hoher Gewinn. Momentan liegt die Quote bei 250. Für 10€ Einzahlung sprängen also 2500€ heraus.
Immer noch zu jung?
Im Mut der Verantwortlichen liegt auch das Risiko. So offen hat sich dem FC Bayern schon länger kein Verein mehr in den Weg gestellt. Das Team ist zwar hochkarätig besetzt, der Altersschnitt ist mit 24,8 Jahren trotz allem weiterhin niedrig. In der letzten Saison hat sich die mangelnde Erfahrung beim Verspielen des Vorsprungs bereits merkbar gezeigt. Daraus sollte die Mannschaft allerdings gelernt haben und diesen Fehler nicht noch einmal begehen. Mit Mats Hummels hält seit dieser Saison schließlich wieder ein gestandener Weltmeister die Abwehrreihe zusammen.
| Zugänge | Abgänge |
|---|---|
| Mats Hummels (FC Bayern München) | Abdou Diallo (Paris St. Germain) |
| Nico Schulz (TSG Hoffenheim) | Maximilian Philipp (Dinamo Moskau) |
| Thorgan Hazard (Borussia Mönchengladbach) | Alexander Isak (Real Sociedad) |
| Julian Brandt (Bayer Leverkusen) | Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt) |
| Paco Alcácer (FC Barcelona) | Shinji Kagawa (Real Saragossa) |
| Mateu Morey (FC Barcelona) | Jeremy Toljan (US Sassuolo, Leihe) |
| Patrick Osterhage (eigene Jugend) | André Schürrle (Spartak Moskau, Leihe) |
| Tobias Raschl (eigene Jugend) | Ömer Toprak (Werder Bremen, Leihe) |
| Luca Unbehaun (eigene Jugend) | Felix Passlack (Fortuna Sittard, Leihe) |
| Christian Pulisic (FC Chelsea, Leihende) |
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Der Jüngste ist möglicherweise auch der derzeit beste. Jadon Sancho hat bereits in der letzten Saison gezeigt, was für Potential in ihm steckt. Mit gerade einmal 19 Jahren spielt er jede Abwehr in der Bundesliga schwindelig und könnte der nächste richtig große Star der Branche werden. Ob der BVB ihn dann noch lange halten kann, hängt auch von den Ergebnissen in den nächsten ein bis zwei Saisons ab. In jedem Fall winkt ein erneuter Geldregen für Borussia Dortmund.
Ausblick
Wer die Meisterschaft als Ziel ausgibt, muss sich daran messen lassen. In der vergangenen Saison waren die Dortmunder bereits sehr nah dran am Titel. Mit den Verstärkungen im Sommer wurde die Lücke zu den Bayern mindestens geschlossen. Sollte der BVB am Ende oben stehen, wäre das keine Überraschung. Alles andere als einer der ersten beiden Plätze wäre im Gegenzug mit diesem Kader aber eine Enttäuschung.
Quelle: Die falsche 9
Autor: Moritz
