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Saisonvorschau Hamburger SV: Mission Alternativlos

Was war in Hamburg nicht schon wieder los in der Sommerpause. Ein neuer Trainer und ein neuer Sportvorstand kamen, die Stadion-Uhr wurde abgehängt und Lotto King Karl aus der Nordkurve verbannt. Ganz schön viel Trubel also für einen Verein, der aus seinen Fehlern in der Vergangenheit gelernt haben will. Die Antwort wird die Mannschaft auf dem Platz geben müssen. Und die ist prominent besetzt wie kaum ein anderes Zweitligateam. Der Wiederaufstieg scheint alternativlos.

Die letzte Saison

Groß waren die Erwartungen zu Beginn der letzten Saison. Direkt mit dem ersten Heimspiel gegen Kiel (0:3) trat jedoch die Ernüchterung ein. Die Enttäuschung 33 Spieltage später war trotzdem nicht minder groß. Platz 4, nichts mit dem erklärten Ziel des sofortigen Wiederaufstieges. Der Trainerwechsel von Christian Titz auf Hannes Wolf brachte nur kurz Hoffnung für die Hamburger Seele. Langfristig gelang es nicht, dem Team eine klare Spielphilosophie einzuimpfen. Vor allem zu Hause blieben zu viele Punkte liegen, die Auswärtsbilanz hingegen lässt sich durchaus sehen.

Aufrüstung in der Offensive

In 34 Spielen gelangen dem HSV nur 45 Tore. Für einen Aufstiegsaspiranten im Vergleich zu den Konkurrenten im oberen Drittel viel zu wenig. Einzig Pierre-Michel Lasogga konnte mit 13 Saisontoren regelmäßig treffen. Auf seinen Abgang, der trotz der wichtigen Tore aufgrund seines astronomischen Gehaltes für den HSV eine Befreiung ist, haben die Verantwortlichen mit der Verpflichtung von Lukas Hinterseer reagiert. Der erfahrene Österreicher erzielte in der abgelaufenen Saison 18 Tore für den VfL Bochum. Und auch Bobby Wood ist nach seiner Leihe zu Hannover 96 zurückgekehrt und unter dem neuen Coach Dieter Hecking eine Alternative. Mit Sonny Kittel und dem wiedergenesenen Jairo gesellen sich zwei weitere neue Optionen für die offensiven Positionen.

Was sagen die Wettanbieter?

Keine Überraschung, dass auch die Quotenmacher den HSV im Aufstiegsrennen ganz vorne auf dem Zettel haben. Im Aufstiegsfall wird der Einsatz gerade einmal verdoppelt. Für den eher unwahrscheinlichen Abstieg gäbe es allerdings einen Geldregen. Aus 10€ Einsatz könnten im Handumdrehen 250€ werden.

Die Qual der Wahl in der Defensive

Die Defensive war in der abgelaufenen Saison selten das große Problem. Mit 42 Gegentoren stellte der HSV die zweitbeste Abwehrreihe der Liga. Zur neuen Saison wurde noch weiter aufgerüstet. Jan Gyamerah und Tim Leibold streiten mit dem vorhandenen Personal um die Außenverteidiger-Positionen, mit Ewerton kommt ein Mann für die Innenverteidigung. Mit Daniel Heuer Fernandes wird auch ein neuer Schlussmann zwischen den Pfosten stehen und Julian Pollersbeck im Tor beerben.

Aktuell lebt Dieter Hecking im Schlaraffenland und hat die Qual der Wahl aus 33 Spielern auf ähnlich hohem Niveau. Da ein Spieltagskader maximal 18 Spieler umfassen darf, dürfte der eine oder andere Spieler die Rothosen bis zum Ende der Transferphase noch verlassen. Einer der Kandidaten ist zum Beispiel der ehemalige Kapitän Gotoku Sakai.

ZugängeAbgänge
David Kinsombi (Holstein Kiel)Douglas Santos (Zenit St. Petersburg)
Ewerton (1. FC Nürnberg)Filip Kostic (Eintracht Frankfurt)
Tim Leibold (1. FC Nürnberg)Jann-Fiete Arp (Bayern München)
Berkay Özcan (VfB Stuttgart)Pierre-Michel Lasogga (Al Arabi)
Daniel Heuer Fernandes (Darmstadt 98)Patric Pfeiffer (Darmstadt 98)
Sonny Kittel (FC Ingolstadt)Marco Drawz (Hannover 96 II)
Jeremy Dudziak (FC St. Pauli)Arianit Ferati (Waldhof Mannheim)
Jan Gyamerah (VfL Bochum)Morten Behrens (1. FC Magdeburg)
Lukas Hinterseer (VfL Bochum)Finn Porath (Holstein Kiel)
Adrian Fein (Bayern München II, Leihe)Lewis Holtby (unbekannt)
Christoph Moritz (Darmstadt 98, Leihende)Aaron Opoku (Hansa Rostock, Leihe)
Bobby Wood (Hannover 96, Leihende)Orel Mangala (VfB Stuttgart, Leihende)
Matti Steinmann (Vendsyssel FF, Leihende)Hee-Chan Hwang (RB Salzburg, Leihende)
Léo Lacroix (AS St. Etienne, Leihende)

Player To Watch

Einen echten Typen erhofft sich der HSV mit der Verpflichtung von David Kinsombi. In Kiel ist der 23-jährige in kurzer Zeit zum Kapitän und absoluten Führungsspieler gereift. Für die zwei starken Saisons der Störche war er einer der Grundsteine. Wenn er nach seinem Scheinbeinbruch in ähnlicher Weise auch beim HSV performen kann, sind die drei Millionen Euro Ablöse gut investiert.

Ausblick

Ohne Zweifel gibt es nur ein mögliches Ziel für den Hamburger SV in dieser Zweitligasaison. Alles andere als die Rückkehr in die Bundesliga wäre eine Enttäuschung und ein weiterer Nackenschlag für den Verein. Das Personal für den Aufstieg ist vorhanden, jetzt liegt es an Dieter Hecking, daraus eine Spitzenmannschaft zu formen.

Quelle: Die falsche 9
Autor: Moritz

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