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Saisonvorschau Karlsruher SC: Betriebsunfall repariert

Nach dem Geschmack der KSC-Anhänger ging er ein Jahr zu lange, der Betriebsausflug in die 3. Liga. Im ersten Jahr nach furioser Aufholjagd in der Relegation gescheitert, folgte in der vergangenen Saison die souveräne Rückkehr. Nach dem letzten Aufstieg 2013 ging es innerhalb von zwei Jahren bis in die Relegation um die Bundesliga. Die restliche Geschichte ist bekannt. Im ersten Schritt geht es jetzt um die Stabilisierung des Vereins in der 2. Liga. Ist der Kader dafür gut genug?

Die letzte Saison

Selten spektakulär, aber hocheffizient arbeiteten sich die Karlsruher auf Platz 2 in der 3. Liga. Mit stabiler Defensive und zum Vorjahr verbesserter Offensive bekam der KSC sein Selbstverständnis zurück. Das untermauert auch die Auswärtstabelle. Dort entführte der KSC mehr Punkte als jeder andere Drittligist. Dazu musste Benjamin Uphoff nur zwölf Mal in fremden Stadien hinter sich greifen.

In der Ruhe liegt die Kraft

In der Defensive steckt die geballte Erfahrung. Das Innenverteidiger-Duo David Pisot und Daniel Gordon kommt gemeinsam auf 66 Jahre Lebenserfahrung. Die Ruhe am Ball und im Zweikampf lässt so manchen Stürmer verzweifeln. Für die weniger erfahrenen Außenverteidiger sind sie dazu wichtige Stützen auf dem Feld. Mit Christoph Kobald ist allerdings nur ein weiterer gelernter Innenverteidiger im Kader. Hier sollte auf jeden Fall noch nachgebessert werden. Ansonsten könnte es bei Verletzungen zu einer bösen Überraschung kommen.

Er traf und traf und traf. Marvin Pourié erzielte 22 der 64 Karlsruher Saisontore. Mit den 15 Toren von Anton Fink macht das über 50% der Gesamttore aus, die von der Doppelspitze erzielt wurden. Um nicht zu abhängig von zwei Spielern zu sein, rüsteten die Verantwortlichen offensiv nach. Philipp Hofmann mit der Erfahrung aus über 100 Zweitliga-Spielen und Marco Djuricin als zweifacher österreichischer Nationalspieler erhöhen die Qualität der vordersten Reihe noch weiter. Mit Lukas Grozurek wurde ein weiterer Österreicher für die offensive Außenbahn ausgeliehen. Der Angriff scheint gerüstet für die neue Saison.

Was sagen die Wettanbieter?

Von den drei Aufsteigern trauen die Buchmacher dem KSC am meisten zu. Bei einem Durchmarsch in die Bundesliga verzwölffacht sich der Einsatz. Für 10€ Einzahlung gäbe es demnach 120€ Auszahlung. Im Falle des direkten Wiederabstiegs werden aus 10€ Einsatz im Handumdrehen 45€.

Viel Vertrauen in den Kader

Auf den Schlüsselpositionen vertraut Trainer Alois Schwartz seiner Aufstiegsmannschaft. Im Tor hat er mit Benjamin Uphoff einen konstanten Rückhalt. In der Breite wurde der Kader etwas vergrößert. Hinter den Stammspielern klafft jedoch eine kleine Leistungslücke. Verletzungen sollten also tunlichst vermieden werden. Ansonsten bleibt zu hoffen, dass Pourié auch in der 2. Liga knipst und die Defensive weiter unaufgeregt ihre Arbeit verrichtet.

ZugängeAbgänge
Philipp Hofmann (Eintracht Braunschweig)Alexander Siebeck (Berliner AK)
Marco Djuricin (Grasshoppers)Sercan Sararer (unbekannt)
Dirk Carlson (Grasshoppers)Martin Stoll (Karriereende)
Lukas Fröde (MSV Duisburg)Tim Kircher (Carl Zeiss Jena, Leihe)
Marius Gersbeck (Hertha BSC)Marin Sverko (FSV Mainz 05, Leihende)
Dominik Kother (eigene Jugend)
Lukas Grozurek (Sturm Graz, Leihe)
Valentino Vujinovic (FSV Frankfurt, Leihende)

Player To Watch

Währen für Torschützen stets Statistiken und Preise vergeben werden, sind die Strippenzieher im Mittelfeld oft etwas inkognito unterwegs. In den zwei Jahren in der 3. Liga ist Marvin Wanitzek zum echten Führungsspieler gereift. Nur zwei Spiele hat er in den zwei Jahren verpasst. Als defensiver Mittelfeldspieler sind neun Tore und 18 Torvorlagen darüber hinaus beachtlich. In fittem Zustand ist Wanitzek gesetzt.

Ausblick

Spektakel wird man auch in der nächsten Saison nicht vom KSC erwarten können. Vielmehr lauten die Tugenden Einsatz, Wille und Leidenschaft. Bleibt die Mannschaft von Verletzungen weitestgehend verschont, ist der Klassenerhalt machbar. Für mehr muss viel zusammenlaufen und die Defensive in der Breite verbessert werden. Dann ist auch eine ruhigere Saison im Rahmen des Möglichen.

Quelle: Die falsche 9
Autor: Moritz

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