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Saisonvorschau SV Sandhausen: Balanceakt am Hardtwald

Tief in der Metropolregion Rhein-Neckar, eingepfercht zwischen Heidelberg und Karlsruhe, liegt Sandhausen. In der näheren Umgebung tragen neben dem KSC auch die TSG Hoffenheim und Waldhof Mannheim ihre Heimspiele aus. Dazu kommt noch der VfB Stuttgart in der Landeshauptstadt, der in Nordbaden viele Anhänger hat. Bei der schier übermächtigen Konkurrenz ist es ein echtes Kunststück, als kleines Sandhausen nicht unterzugehen. Jahr für Jahr gelingt den Verantwortlichen das Kunststück, den Verein in der Liga zu halten. Ist nach der achten Saison damit vorerst Schluss?

Die letzte Saison

Das war knapp. Nur drei Punkte lagen am Ende einer aufregenden Saison, in der Sandhausen die meiste Zeit auf einem Abstiegsrang stand, zwischen dem SVS und dem FC Ingolstadt. Lange sah es so aus, als könnte auch der im Oktober neu verpflichtete Trainer Uwe Koschinat den SVS nach sieben Jahren nicht vor der Rückkehr in die Drittklassigkeit bewahren. Mit einem beeindruckenden Schlussspurt, eisernem Willen und Andrew Wooten gelang es den Kurpfälzern am Ende doch wieder. In gut einer Woche startet die achte Zweitligasaison der Vereinshistorie.

Leistungsträger verlassen den Verein

Offensivspektakel sind am Hardtwald äußerst selten. 45 Saisontore sind Durchschnitt in der unteren Tabellenhälfte. 27 Tore, weit mehr als die Hälfte aller Sandhäuser Tore, schossen dabei Andrew Wooten und Fabian Schleusener. Ohne den Schienbeinbruch im März wären bei Schleusener wohl noch ein paar mehr dazu gekommen. Beide haben ihre Zelte am Hardtwald abgebrochen und spielen in der nächsten Spielzeit nicht mehr für den SVS. Als Ersatz kommt ein alter Bekannter zurück. Aziz Bouhaddouz spielte bereits zwischen 2014 und 2016 in Sandhausen. Die letzte Saison verbrachte der Marokkaner in Saudi-Arabien. Ob er an die 17 Tore von Wooten herankommen kann, bleibt eher fraglich.

Auch die Defensive bewegt sich im unteren Ligaschnitt. Mit Abwehrchef Tim Knipping und Keeper Marcel Schuhen verlassen auch in der Defensive zwei wichtige Säulen den Verein. Für die Innenverteidigung wurde Gerrit Nauber von Absteiger Duisburg verpflichtet. In Philipp Heerwagen soll ein erfahrener Schlussmann die beiden jungen Keeper Rick Wulle und Martin Fraisl voranbringen. Ansonsten wird Koschinat mit dem Personal aus der letzten Saison Vorlieb nehmen müssen.

Was sagen die Wettanbieter?

Auch in der neuen Saison zählt der SVS zu den Abstiegskandidaten. Bei einem Abstieg gäbe es gerade einmal 40€ für einen Einsatz von 10€. Anders sieht es bei einem Aufstieg in die Bundesliga aus. Für den gleichen Einsatz winken 150€.

Frisches Blut für den SVS

Mit Enrique Pena Zauner hat Sandhausen einen Rohdiamanten von Borussia Dortmund verpflichtet. Der 19-jährige Offensivspieler hat in der abgelaufenen A-Junioren-Bundesliga-Saison auf sich aufmerksam gemacht und will in Sandhausen den Sprung ins Profigeschäft schaffen. Ähnlich wird es Marlon Frey gehen. Nach einer enttäuschenden Saison in Eindhoven erhofft sich der ehemalige Leverkusener endlich den Durchbruch in Deutschland. In der neuen Saison setzt der SVS also auf einen Mix aus bewährter Erfahrung und jungen Nachwuchshoffnungen. Der Kader hält eine breite Auswahl bereit.

ZugängeAbgänge
Gerrit Nauber (MSV Duisburg)Andrew Wooten (Philadelphia Union)
Aziz Bouhaddouz (Al-Batin)Tim Knipping (Jahn Regensburg)
Philip Türpitz (1. FC Magdeburg)Marcel Schuhen (SV Darmstadt 98)
Philipp Heerwagen (FC Ingolstadt)Korbinian Vollmann (Hansa Rostock)
Ivan Paurevic (FK Ufa)Florian Hansch (Hallescher FC)
Mario Engels (Roda Kerkrade)Maximilian Jansen (RE Virton)
Enrique Pena Zauner (Borussia Dortmund)Nejmeddin Daghfous (Kickers Offenbach)
Martin Fraisl (FC Botosani)Mohamed Gouaida (Waldhof Mannheim)
Robin Scheu (Fortuna Köln)Mirco Born (FSV Frankfurt)
Marlon Frey (PSV Eindhoven)Ken Gipson (unbekannt)
Julius Biada (1. FC Kaiserslautern)Karim Guédé (Karriereende)
Roman Hauk (eigene Jugend)Fabian Schleusener (SC Freiburg, Leihende)
Niklas Lomb (Bayer Leverkusen, Leihende)

Player To Watch

Noch immer hält Dennis Diekmeier den Torlos-Rekord in der Bundesliga. Beim HSV nach dem Abstieg auf das Abstellgleis geschoben, schnappte der SVS im Winter zu. Seit dem stand Diekmeier in jedem Saisonspiel auf dem Platz und war mit seiner Erfahrung ein wichtiger Faktor im Abstiegskampf. Zwar schoss er auch in Sandhausen bis dato kein Tor, als Rechtsverteidiger ist das naturgemäß aber auch nicht seine primäre Aufgabe.

Ausblick

Für den SVS wird es in aller erster Linie wohl um den Klassenerhalt gehen. Die Abgänge der Leistungsträger müssen über die Breite kompensiert werden. Ansonsten könnte es besonders in der Offensive eng werden. Im Vergleich zu den Aufsteigern spricht aber vor allem die Erfahrung für die Jungs vom Hardtwald.

Quelle: Die falsche 9

Autor: Moritz

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