Oberliga-Wahnsinn! Aalen mit größter Kulisse seit der 3. Liga

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Der VfR Aalen hat am vergangenen Wochenende vor seiner größten Kulisse seit dem Abstieg aus der 3. Liga gespielt. Die Partie gegen den SSV Reutlingen sorgte für den deutschlandweiten Saisonrekord in der Oberliga und die höchste Zuschauerzahl bei einem Ligaspiel des VfR Aalen seit sieben Jahren.

Über 4.000 Zuschauer in der Oberliga Baden-Württemberg

Mit viel Spannung wurde am vergangenen Wochenende das Duell zwischen den ehemaligen Zweitligisten VfR Aalen und SSV Reutlingen erwartet. Es sind die beiden zuschauerstärksten Vereine der Oberliga Baden-Württemberg. Dies belegte auch das direkte Aufeinandertreffen auf der Ostalb. Mit 4.069 Zuschauern wurde der diesjährige Zuschauerrekord für ein Spiel in der fünften Spielklasse in Deutschland aufgestellt. Dazu beigetragen haben auch rund 500 Gästefans aus Reutlingen. Die Verbundenheit zwischen Verein und Fans zeigte sich auch auf dem Platz. Beim Aufwärmen trugen beide Mannschaften Shirts mit der Aufschrift „Verbandsstrafen abschaffen“ (Vorderseite) und „Fankultur erhalten“ (Rückseite). Während des Spiels zierten große Spruchbänder mit der gleichen Aufschrift die Fankurven.

Die Gästefans aus Reutlingen in Aalen.
Foto: Instagram @timo.0711

Aalen mit größter Kulisse seit dem Abstieg aus der 3. Liga

Für den VfR Aalen war es die größte Kulisse seit dem Abstieg aus der 3. Liga, in der man zuletzt in der Saison 2018/19 spielte. Im Oktober 2018 kamen letztmals über 4.000 Zuschauer zu einem Ligaspiel der Schwarz-Weißen. Das Gastspiel des 1. FC Kaiserslautern sahen 5.804 Zuschauer – davon 1.200 Fans aus der Pfalz. Da die Partie an einem Montagabend stattfand, boykottierte die Aktive Fanszene der Aalener die Partie. Selbst in der Regionalliga Südwest knackte der VfR Aalen, der seit der letzten Saison in der Oberliga Baden-Württemberg spielt, nicht mehr die Marke von 4.000 Zuschauern. Einzig im DFB-Pokal gab es in den vergangenen sieben Jahren eine solche Kulisse. Das Erstrundenspiel gegen Schalke 04 zog im vergangenen Jahr 10.850 Zuschauer an – davon rund die Hälfte aus dem Revier.

VfR Aalen hat deutschlandweit die meisten Zuschauer in der 5. Liga und steht vor zwei Teams der 3. Liga

Mit dem Spiel gegen den SSV Reutlingen hat der VfR Aalen die Pole-Position in der Zuschauertabelle der 5. Spielklasse übernommen. Die diesjährige Rekordkulisse für ein Spiel in der Oberliga ließ die Württemberger am KFC Uerdingen vorbeiziehen. Mit durchschnittlich 2.006 Zuschauern pro Spiel steht der VfR Aalen auf dem 82. Platz in der deutschlandweiten Zuschauertabelle. Damit steht man unter anderem vor der TSG Hoffenheim II und dem VfB Stuttgart II, die in der 3. Liga spielen. Aus der Regionalliga lässt der VfR Aalen unter anderem die Würzburger Kickers und den FC Gütersloh hinter sich. Erster Oberliga-Verfolger ist der KFC Uerdingen. Die Krefelder begrüßen im Schnitt 1.766 Zuschauer zu den Heimspielen und stehen damit auf Rang 85. Direkt dahinter folgt die SG Wattenscheid, die die Top 3 der Fünftligisten mit den meisten Zuschauern komplettiert.

Zuschauertabelle 2025/26 (Ausschnitt)
75.
Wuppertaler SV2.303
76.
TSV Havelse2.232
77.
Fortuna Köln2.222
78.
Borussia Dortmund II2.170
79.
BFC Dynamo2.162
80.
1. FC Bocholt2.155
81.
Bonner SC2.066
82.
VfR Aalen2.006
83.
Würzburger Kickers1.979
84.
FC Gütersloh1.893
85.
KFC Uerdingen1.766
86.
SG Wattenscheid1.435
87.
SpVgg Ansbach 091.428
88.
FSV Frankfurt1.424
89.
Greifswalder FC1.331
90.
SG Barockstadt1.307
91.
1. FSV Mainz 05 II1.279
92.
SpVgg Bayreuth1.231
93.
TSG Hoffenheim II1.193
94.
TSV Steinbach Haiger1.186
95.
SV Wacker Burghausen1.099

Komplette Tabelle

Die Top 100 Mannschaften mit den meisten Zuschauern in Deutschland findet ihr hier:

VfR Aalen auf Aufstiegskurs

Auch auf dem grünen Rasen läuft es für den VfR Aalen. Der Vorjahres-Absteiger führt nach zwölf Spieltagen die Tabelle der Oberliga Baden-Württemberg ungeschlagen an. Neun Siege und drei Unentschieden holte die Mannschaft von Beniamino Molinari, der zu dieser Saison den Posten des Cheftrainers übernommen hatte. Beim 4:0-Heimerfolg gegen Reutlingen spielte der Tabellenführer wieder einmal zu Null. Der ehemalige Zweitligist kassierte in dieser Saison erst vier Gegentore. Der Abstand auf den ersten Verfolger VfR Mannheim ist dennoch gering. Nur zwei Punkte Vorsprung hat der VfR Aalen auf den Deutschen Meister von 1949. Die Meisterschaft ist gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Regionalliga Südwest. Der Tabellenzweite nimmt an der Aufstiegsrunde in die Regionalliga Südwest teil.

Proteste gegen Freiberg, die bei einem Aufstieg in Aalen spielen könnten.
Foto: Instagram @timo.0711

Spielt Freiberg in der 3. Liga in Aalen? Fans mit Protesten

In der Regionalliga Südwest führt aktuell der SGV Freiberg die Tabelle an. Dies ist nicht unbedeutend für den VfR Aalen. Dessen Heimspielstätte gilt als einer der möglichen Austragungsorte für die Heimspiele der Freiberger, sollten die den Aufstieg in die 3. Liga schaffen. Bei den Fans des VfR Aalen sorgt dies für Kritik. Diese stellte man am Wochenende auch bildlich in der Kurve dar. Das Freiberger Wasen-Stadion und die Aalener Centus Arena trennen 90 Kilometer. In der Regionalliga Südwest ist der sportliche Tabellenführer das Schlusslicht auf den Rängen.

Autor: Christian Link
Quelle: Die falsche 9

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