Die aktuellen Serien: Wer spielt am längsten in der Bundesliga?

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Der FC Bayern München geht ab August ins seine 61. Bundesliga-Saison in Folge und ist damit unangefochtener Spitzenreiter der Bundesligisten. Ein ehemaliger Bundesliga-Dino kehrt auf die große Bühne zurück und startet die Serie von vorne.

Der Bundesliga-Dino ist zurück

Über viele Jahre hinweg kam kaum ein Artikel über den Hamburger SV ohne den Begriff „Bundesliga-Dino“ aus – bis 2018. Mit dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte war die Serie von 55 Bundesliga-Jahren in Folge Geschichte. Als einziges Gründungsmitglied stieg der HSV bis in die späten 2010er-Jahre kein einziges Mal in die 2. Liga ab. Kultstatus erlange die Uhr im Volksparkstadion, die bis auf die Sekunde genau die Bundesliga-Zugehörigkeit der Rothosen anzeigte und nach 54 Jahren, 261 Tagen, 00 Stunden, 36 Minuten und 02 Sekunden stehen blieb. Mittlerweile ist die Uhr im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ausgestellt.

Kaum jemand hätte sich 2018 vorstellen können, dass es sieben lange Jahre dauern würde, ehe der „Bundesliga-Dino“ in sein natürliches Habitat zurückkehren würde. Im Mai 2025 war es endlich soweit, der HSV ist wieder erstklassig. Nun kann das zählen im Volkspark wieder los gehen, zunächst bei Eins. So geht es auch Mitaufsteiger 1. FC Köln, der ebenfalls Gründungsmitglied der Bundesliga war. Im Vergleich zum HSV ging es für den Effzeh bereits 1999 zum ersten Mal in die 2. Liga und seitdem weitere sieben Mal. Seit Mai sind beide im Fußball-Oberhaus vereint.

Der Rekordmeister als Bundesliga-Fossil

Seit dem Hamburger Abstieg 2018 ist der FC Bayern München der Verein, der am längsten ununterbrochen in der 1. Liga spielt. Im August startet der Rekordmeister in sein 61. Bundesliga-Jahr in Folge. Dass bei den Bayern keine 63 Jahre stehen, liegt wohl einzig daran, dass die Münchner kein Bundesliga-Gründungsmitglied waren und erst 1965 zum ersten Mal ins Oberhaus aufstiegen. Dort schlossen die Roten nie schlechter ab als Platz 12 (Saison 1977/78). Ein Abstieg des FC Bayern ist nicht abzusehen, wodurch die Spitzenposition auf Jahrzehnte zementiert sein dürfte.

Hinter den Bayern folgt Dauer-Rivale Borussia Dortmund. Die Schwarz-Gelben stehen vor einer Jubiläumssaison: die 50. Bundesliga-Saison in Folge steht an. Als Gründungsmitglied verbrachte der BVB nur vier Saisons zwischen 1972 und 1976 nicht erstklassig. Beeindruckend ist auch die Serie des 1. FSV Mainz 05. Die Rheinhessen spielen seit 2009 ununterbrochen in der Bundesliga. Auch wenn die 05er diverse Male nur knapp dem Abstieg entgangen sind, haben sie sich mittlerweile zu einer festen Größe im Fußball-Oberhaus entwickelt.

Plastik hat eine lange Haltbarkeit

Unter den fünf längsten Serien befinden sich drei Klubs, die mit einer Ausnahme der 50+1-Regelung in der Beletage spielen (bzw. spielten im Falle der TSG Hoffenheim) und seit ihrem jeweiligen Aufstieg noch nie abgestiegen sind. Besonders lange hält es Bayer 04 Leverkusen in der Bundesliga. Die Werkself ist in den Top 10 der Ewigen Bundesliga-Tabelle und feierte 2024 ihren ersten Meistertitel. Seit 1997 spielt der VfL Wolfsburg ununterbrochen im Oberhaus. Die Wölfe aus der Autostadt standen zwei Mal kurz vor dem Abstieg, konnten sich aber jeweils in der Relegation über Wasser halten. 2008 gesellte sich die vom Mäzen geförderte TSG Hoffenheim zu den Fußball-Aushängeschildern der Republik und kam, um zu bleiben. Auch wenn die TSG einige Male kurz vor dem Abstieg stand, konnte auch sie stets den Klassenerhalt feiern.

Mit der Rückgabe der Stimmrechts-Mehrheit von Dietmar Hopp an den Verein gehört der Sinsheimer Ausnahmestatus der 50+1-Regel seit 2023 der Vergangenheit an. Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg spielen weiterhin mit einer Ausnahme der 50+1 Regelung in der Bundesliga. Bei Leverkusen hält die Bayer AG 100% der Anteile an der Lizenzspielerabteilung, beim VfL Wolfsburg die Volkswagen AG. Ins zehnte Bundesliga-Jahr in Serie startet im August der zweimalige DFB-Pokal-Sieger RB Leipzig. Auch die Bullen sind Zentrum vieler Diskussionen über Investoren im Fußball. Der Verein mit dem österreichischen Energy-Drink-Riesen im Hintergrund ist auf dem Papier zwar 50+1-konform, wird faktisch jedoch von diesem kontrolliert. Die Bullen haben sich ebenso wie ihre drei Konkurrenten in der Bundesliga etabliert.

Autor: Moritz Schneider
Quelle: Die falsche 9

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