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Mit Rot-Weiss Essen im Wintercamp 2020 Teil 2

  • Beitrags-Kategorie:Regionalliga

Heute Abend startet Rot-Weiss Essen bei den Amateuren des 1. FC Köln in das neue Jahr. Zuvor folgt bei uns der zweite Teil des Berichts aus das Trainingslager in Andlusien. Kind des Potts 07 war mit dabei und berichtet für uns vom internationalen Ausflug eines ganz besonderen Fußballvereins.

Mannschaftsabend sorgt für Gänsehautstimmung

Vorzustellen wie ein Bankett des FC Bayern München nach einem Champions-League Auswärtsspiel, nur deutlich entspannter, saßen hier Mannschaft und Fans bunt durcheinander gemischt zusammen, speisten vom reichhaltigen Buffet, und man machte die eine oder andere Erkenntnis, wie zum Beispiel, dass mein Sitznachbar und RWE-Liebling Amara Condé viel mehr als nur der Clown der Truppe sein kann. Das Hotelpersonal staunte im Anschluss an das Essen nicht schlecht, als dann aus über 100 Kehlen, begleitet von RWE-Ikone Sandy an der Gitarre, dass das eine oder andere Vereinslied lautstark durch den Speisesaal schallte – Gänsehaut! So beeindruckend, dass der manche Spieler auf eine Zugabe pochten, neben den zahlreichen Autogrammwünschen der Fans. Ausklingen ließen die Fans den Abend, wie so oft an der Hotelbar, die scheinbar, trotz mehrfacher Nachfrage, kein größeres Interesse daran hatte, auch nach Mitternacht noch den Umsatz ihres Lebens zu machen – ärgerlich, aber kein Grund für Buenas noches!

Zwei Länder, zwei Ligen, zwei Stadien

Am nächsten Morgen hieß es früh raus, die Nächte sind hier seltsamerweise sehr kurz mitunter und knapp zwei Stunden Fahrzeit bis Gibraltar. Gibraltar ist, ob für James Bond-Fans oder Groundhopper immer ein Begriff. Nicht nur, dass man ganz offiziell ein anderes Land betritt, ist doch auch die Einfahrt schon besonders, die einmal quer über das Rollfeld des dortigen Flughafens führt, die Straße muss im Übrigen natürlich bei Landungen kurzfristig gesperrt werden, ein Highlight. Das Ziel in Gibraltar war klar! Trotz defekter Seilbahn ging’s auf den wohl berühmtesten Affenfelsen Europas. Zuerst der Blick über den Hafen und dann der Blick gen Afrika, speziell Tanger ca. 20 km entfernt, vermittelte uns Afrika ist zum Greifen nah.

Nach den bekannten Foto-Highlights mit den Affengangs, die sehr zutraulich und direkt sind, ging’s zum letzten Aussichtspunkt der kleinen Rundreise über den Felsen. Besonders für Groundhopper ein spezieller Blick, sind es doch zwei Länder, zwei Stadien, zwei Ligen und doch nur Luftlinie geschätzt 900 m entfernt voneinander. Wieder unten angekommen blieb noch ein wenig Zeit, um einmal das Gefühl von Europapokal als Viertligist zu bekommen, denn die zahlreichen Straßencafés in Gibraltar waren jetzt allesamt von Rot-Weissen belagert. Zumindest für einen kurzen Moment einmal dieses besondere Erlebnis

Schließlich ist es ein nicht alltägliches Gefühl für Fans, die in den letzten Jahren nur die Grenzen von NRW kennen.

Testspiel gegen Karlsruhe

Von Gibraltar aus ging es noch eine knappe Stunde weiternach Estepona, wieder in Spanien, zum zweiten und letzten Testspiel des Trainingslagers gegen den Zweitligaverein aus Karlsruhe. Was sich in den letzten Wochen schon angedeutet hatte, dass hier außergewöhnliche Rahmenbedingungen warten könnten, bewahrheitete sich. Zusätzlich zu den ca. 85 Rot-Weissen kamen noch einmal 30-40 stimmgewaltige Jungs aus der Ruhrmetropole hinzu, so dass man nicht glauben wollte und konnte, dass es sich hierbei um ein Testspiel im südlichsten Spanien handelte. Der eine oder andere Werksverein wird da ähnlich neidisch gucken, wie die Handvoll Anhänger des KSC, waren doch alle drei improvisierten Holztribünen randvoll mit Roten!

Passend hierzu, setzte unsere Mannschaft ein sportliches Ausrufezeichen und siegte verdient mit 2:0. Mein Hinweis am Vortag zu Amara Condé, er müsse häufiger treffen, schien der Junge beherzigt zu haben. Einzig müssen die Spanier immer noch lernen, Bier und Fußball gehört für einen Essener zwingend zusammen, als kleiner Hinweis für ein mögliches nächstes Trainingslager. Anmerkens wert noch, dass selbst diese Inlandsreise zum Test für uns weiter war, als fast jede RL-West Tour.

Regen trübt die Stimmung nicht

Am Samstagmorgen stand dann vormittags auch endlich die erste Trainingseinheit auf dem Tagesprogramm, leider bei Regen, was aber kaum jemanden abhielt, nicht zu teilzunehmen. Schließlich kann der Weg zum Platz kaum schöner sein als entlang des Meeres am Strand. Nachmittags erkundeten dann viele Kleingruppen noch die nähere Umgebung, Wir entschieden uns für das beschauliche Rota mit einer schönen Strandpromenade und einer kleinen Tapas-Bar. Bei diversen Pils blickten wir auf die letzten Tage zurück, diskutierten, ob uns ein Engelmann fehlen könnte und bekamen vom Wirt erzählt, dass er noch nie so schnell in der Nebensaison sein Fass wechseln musste – seltsam. Als der Gitarrenmann, namens „Sandy“, der jedes Jahr für die Aktion Herzenswünsche spielt und mit seinem Hut sammelt, an diesem Abend ein letztes Mal in die Saiten schlug, wussten wir alle, diese Reise hat sich definitiv gelohnt und egal was in den nächsten Wochen und Monaten passiert – Wir halten zusammen RWE, RWE!

Zurück in den Heimathafen, zurück in Liga 3?

Am darauffolgenden Sonntagmorgen hieß es dann Abschied nehmen. Nach einem gemeinsamen Gruppenfoto von Fans und Mannschaft und einer emotionalen und authentischen Ansprache von C.T. (steht für Cheftrainer oder eben keinen Geringeren als Christian Titz) an die abreisenden Fans, ging’s für uns in den Bus und über die Stationen Jerez – Madrid – Düsseldorf wieder zurück in den Heimathafen Essen. Wir verließen den spanischen Boden, im Gepäck die Erkenntnis, dass sich die Mannschaft sportlich nochmal ein Stück weiter steigern konnte und dass die Einheit aus Mannschaft und Fans noch ein Stück mehr zusammengewachsen ist. Sportlich gesehen werden die nächsten Wochen mit den schweren Spielen in Köln beim FC II, zuhause gegen Rödinghausen und Oberhausen zeigen, ob unser Traum weiterleben kann, aber ganz gewiss hat dieses Trainingslager noch einmal unseren Traum untermauern können und der Mannschaft eine optimale Vorbereitung bieten können!

Und in Andalusien weiß man ab jetzt sehr genau, wer Rot-Weiss Essen ist und dass die Fans sehr gerne reisen, immer Durst haben und einen Verein absolut gar nicht mögen! Auf dem Airport von Madrid bot sich noch die Gelegenheit in den heiligen Verkaufshallen von Real Madrid ein Foto mit einer Nachbildung der CL-Trophäe zu schießen; zugegeben sehr kühn aber zugleich eine gelungene Symbiose – RWE und Europas Krone 😉

In diesem Sinne – Nur der RWE!

Autor und Bilder: kinddespotts07

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