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Es ist das klassische, fast schon stereotypische Muster für ein Hauptstadtderby. Auf der einen Seite die Unternehmer und Mitglieder der Oberschicht und auf der anderen der Arbeiterverein aus dem Vorort. In diesem Beispiel hört es dann aber schon wieder auf mit den klassischen Rollen. Denn wie ein häufig genutzter Name für das Lokalduell – Nyklassikeren (Neuer Klassiker) – es vermuten lässt, gibt es dieses Derby erst seit 1992.

Der FC Bayern Dänemarks

Einfacher Grund der jungen Derby-Geschichte ist die Entstehung des FC Kopenhagen. Am 1. Juli 1992, im Jahr des Europameister-Coups der dänischen Nationalmannschaft, schlossen sich der Kjøbenhavns Boldklub (KB) und der Boldklubben 1903 (B1903) zu einem Verein zusammen. KB wurde 1876 gegründet und ist somit der älteste Fußballklubs Nordeuropas außerhalb Großbritanniens. Die 15 Meistertitel, die vor der Fusion errungen wurden, machen KB bis heute zum Rekordmeister Dänemarks. Beide ehemalige Klubs bestehen bis heute und unterhalten ihre eigenen Jugendmannschaften. Seit 1992 gewann der FC Kopenhagen 13 dänische Meisterschaften und acht Mal den dänischen Pokal. Als Dauergast in den europäischen Klubwettbewerben ist der FCK der aktuell erfolgreichste und bekannteste Verein Dänemarks.

Mehr als nur der aufmüpfige Vorstadt-Klub

Auch Brøndby IF entstand durch einen Zusammenschluss zweier Klubs. Allerdings fand das bereits 30 Jahre früher, im Dezember 1964, statt. Mit ambitionierten Zielen und dem Fokus auf die Jugendarbeit stellte sich schnell der Erfolg ein. 1985 gewann der Verein zum ersten Mal die dänische Meisterschaft. In der Summe gewann Brøndby in sieben Jahren fünfmal die Meisterschaft und stieg zur Nummer Eins Dänemarks auf. 1987 ging der Verein als weltweit zweiter Fußballverein an die Börse. In jüngerer Vergangenheit geriet der Vorstadtklub immer wieder in finanzielle und sportliche Nöte. Von 2016 an trainierte Alexander Zorniger für drei Jahre die Blau-Gelben.

Die Schlacht um Kopenhagen

Gleich im ersten Jahr nach der Gründung konnte der FCK den Meistertitel erringen und die Vorherrschaft der aufmüpfigen Vorstädter  beenden. Im Laufe der Jahre lieferten sich beide Klubs einen erbitterten Kampf um die Meisterschaft und die Vormachtstellung in Kopenhagen. Mittlerweile ist die Rivalität auf seinem Höhepunkt. Der Slaget om København (Schlacht von Kopenhagen) schafft es regelmäßig in die Gazetten. Wahlweise werden Spieler mit toten Ratten oder herausgerissenen Sitzschalen beworfen oder Vereinslokale mit Knüppeln und Eisenstangen bewaffnet gestürmt. Szenen, die auch ein Derby nicht rechtfertigt. Denn am Ende geht es, auch für den Großteil der Anhänger, um Sieg und Ehre auf dem Platz.


Quelle:
Die falsche 9
Autor: Moritz

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