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WM in Katar: Die Wahlmänner der WM-Vergabe

Im Rahmen unseres Format „Neun am Neunten“ blicken wir kritisch auf die WM in Katar. Nun werfen wir einen Blick auf die entscheidende Wahl.

In den Händen von 22 Mitgliedern des FIFA-Exekutivkomitees lag das Schicksal der WM-Doppelvergabe 2018 und 2022. Zwölf Jahre nach der Vergabe sind nur die wenigstens Wahlmänner ohne Verfahren oder Betrugsvorwürfe belastet. Laut US-Staatsanwaltschaft sind mindestens vier Delegierte mit direkten Zahlungen bestochen worden. Einige Persönlichkeiten sollten näher vorgestellt werden:

Sepp Blatter und Michel Platini

Da wären der damalige FIFA-Präsident Sepp Blatter und der damalige UEFA-Präsident Michel Platini. Im Zentrum der Vorwürfe gegen beide stehen eine dubiose Zahlung von 1,8 Millionen Euro von Blatter an Platini und ein Treffen zwischen Platini, dem französischen Präsidenten Nicola Sarkozy, des Emirs sowie des Premierministers von Katar. Blatter und Platini wurden beide von der FIFA-Ethikkommission gesperrt. Ein Schweizer Gericht sprach beide 2022 vom Vorwurf der unrechtmäßigen Zahlung frei.

Mohammed bin Hammam

Als Strippenzieher der verkauften Stimmen gilt der katarische Funktionär Mohammed bin Hammam. Er soll bis zu 5 Millionen Euro unter die ExKo-Mitglieder gebracht haben. Er wurde lebenslang von allen Funktionärstätigkeiten gesperrt. Jack Warner, einstiger Fifa-Vize und Delegierter aus Trinidad und Tobago, spielt eine schillernde Rolle. Er soll sich seine Stimme für Katar mit 1,5 Millionen Euro bezahlt haben lassen. Warner wurde mittlerweile für Korruption in acht Fällen verurteilt.

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Chuck Blazer

Der US-Amerikaner Chuck Blazer trug als Kronzeuge der US-Behörden zu etlichen Aufklärungen bei. Doch auch selbst ist er nicht unbescholten. Er räumte die Annahme von Schmiergeldern ein. Besonders im Fokus der Stimmenverkäufe stehen die südamerikanischen ExKo-Mitglieder. Alle drei südamerikanischen Vertreter sollen 1 Million Dollar für ihre Stimme für Katar erhalten haben. Auch Amos Adamu und Reynald Temarii sollten Erwähnung finden. Beide waren eigentlich Mitglieder des Exekutivkomitees, wurden jedoch bereits vor der Abstimmung gesperrt, weil sie ihre Stimme gegenüber verdeckten Journalisten zum Verkauf anboten.

Grundsätzlich findet die Vergabe als geheime Wahl statt. Durch Recherchen von Journalisten und Ermittlungen von Schweizer und US-Amerikanischen Behörden sind einige hier genannte Details heute öffentlich bekannt. Fest steht: Die WM in Katar war gekauft.

Autor: Moritz
Quelle: Die falsche 9

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